Allein aus Deutschland sollen 2.000 weitere Behörden auf das Schengener Informationssystem zugreifen können. Kritiker fürchten Missbrauch.
Bisher konnten vornehmlich Polizeibehörden auf das europäische Fahndungssystem zugreifen, jetzt soll der Zugriff auf das Schengener Informationssystem (SIS) erheblich ausgeweitet werden. Insgesamt sollen nach Angaben der Bundesregierung
"ca. 2.000 weitere Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden an das SIS angeschlossen" werden. Das schaffe jedoch noch mehr Missbrauchspotential, kritisiert der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko (Linkspartei), der gemeinsam mit anderen Abgeordneten eine kleine Anfrage gestellt hatte.
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In den Datenbanken des Schengener Informationssystems werden beispielsweise ausgeschriebene Fahndungen abgelegt. Insgesamt seien am 1. Januar 2020 mehr als 90 Millionen Personen und Gegenstände gespeichert gewesen,
heißt es in der kleinen Anfrage. Auch biometrische Recherchen seien möglich, beispielsweise mit Gesichtsbildern,
erklärte Hunko.
Die Einträge nähmen jährlich zu und stammten vornehmlich aus Italien, Frankreich und Deutschland, heißt es in der kleinen Anfrage. Rund 7 Milliarden Mal seien im vergangenen Jahr Abfragen von Behörden der teilnehmenden Staaten durchgeführt
worden. Neben 26 EU-Mitgliedstaaten (alle außer Irland und Zypern) sind Island, Norwegen, Liechtenstein und die Schweiz beteiligt.
Datenbanken werden häufig missbraucht
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https://www.golem.de/news/sis-polize...10-151840.html