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Thema: Otpor

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    Otpor

    Ukraine und Krim-Krise: Das fehlende Puzzleteil der Berichterstattung?

    Von Alexander Hahn | 04. März 2014 |





    Groß ist wieder einmal das Geschrei, das zur Zeit angesichts der Krim-Krise und der Situation in der Ukraine durch die westlichen Massenmedien geht. "Putin lässt Panzer rollen", "Putin lässt Truppen aufmarschieren.", "Putin hält sich Einmarsch offen." "Inakzeptabel, was Russland da macht. Die NATO muss da eingreifen und diesen Mann stoppen! Völkerrechtsbruch!" (Jugoslawien, Irak, Afghanistan, ... sorry, war da nicht auch was im Westen, worüber man vielleicht mal sprechen sollte, bevor man den Mund aufmacht und herumschreit?)




    Man könnte beim Lesen so manches vor Hetze triefenden Artikels in den westlichen Medien fast schon meinen, der Mann mit dem Schnauzbart und der braunen Uniform sei in Form des russischen Präsidenten reinkarniert und nun persönlich dabei, sich bereit zu machen, in den nächsten Jahren ganz Europa zu überrennen.
    Es scheint so, als haben die antirussischen Hetzer in so manch einer Redaktionsstube absolute Hochkonjunktur. Und bevor Sie jetzt anfangen, mir zu erzählen, wie böse doch "der Russe" natürlich ist und was mir einfällt, das auch noch zu hinterfragen, beachten Sie bitte: Ich selbst bin absolut kein Freund militärischer Einmärsche jeglicher Art. Doch dort, wo die Propaganda laut tönt und wieder mal die wichtigsten Teile einer Situation auslässt, ist es Zeit nachzufassen. Und genau das möchte ich heute tun, allerdings mit Fakten, Belegen und Links, die Sie sich selbst ansehen können und sollten, statt wilden Behauptungen und Halbwahrheiten, wie sie uns zur Zeit der Mainstream wieder einmal vielerorts serviert...


    Die Situation in der Ukraine einmal aus einem anderen, jedoch sehr wichtigen Blickwinkel betrachtet...


    Hand aufs Herz, wissen Sie, was das Wörtchen "otpor" heißt?
    Nein? Dann geht es Ihnen wahrscheinlich genauso wie den meisten anderen Menschen, welche dies gerade lesen. Dabei ist dies eines der wichtigsten Wörter, wenn Sie so manch ein politisches Geschehen der letzten Jahre richtig verstehen möchten anstatt von der abendlichen Nachrichtensendung gezielt in die Irre geführt zu werden. Merken Sie es sich gut. Sie werden gleich erfahren weshalb. Doch der Reihe nach...


    Friedliches Aufbegehren Unterdrückter oder vom Westen systematisch angestiftete Umstürze?


    In den letzten Jahren haben wir in vielen Ländern eine Reihe von "friedlichen Demokratiebewegungen" gesehen, bei denen (scheinbar) ein unterdrücktes bzw. "ausgeplündertes" Volk aufsteht und sich gegen seine politische Führung wehrt (selten nicht vorher erst vom Westen installiert, aber dann irgendwo in Ungnade gefallen). Soweit zumindest die Märchenstunde, mit der Sie in den Medien abgefüttert werden. Sie alle kennen sicherlich noch den "arabischen Frühling" oder die Farbenrevolutionen in Osteuropa (z.B. Ukraine, Georgien). In den Medien erzählte man uns, die Menschen dort wollten endlich "Freiheit von Diktatoren", sinngemäß tobe hier ein Aufstand der Anständigen gegen das Unanständige. Und was in einem Land begann, stecke natürlich im "Geiste der Freiheit" die Nachbarländer mit an. Doch was wäre, wenn es sich hier um etwas mehr als nur "natürliche Kettenreaktionen" aufgrund von "Demokratiehunger" der einzelnen Völker handelt? Was wäre, wenn in den westlichen Medien wieder einmal über das wichtigste Stück der Geschichte, das fehlende Bindeglied zwischen diesen Vorfällen, bewusst nicht berichtet wird und Sie wieder mal für dumm verkauft werden?
    Erinnern wir uns nochmals an das Wort "otpor" von soeben und gehen etwas in der Zeit zurück.


    Otpor: Die Spur führt zunächst nach Serbien


    Otpor kommt aus dem Serbischen und heißt sinngemäß übersetzt etwa "der Widerstand". Bei "otpor!" handelt es sich um eine serbische Organisation, die in den 1990er Jahren gegründet wurde, um den damaligen Machthaber Slobodan Milosevic zu stürzen. Seit 2000 verfügt die Organisation auch über einen Parteienarm, der 2004 jedoch in der serbischen Partei Demokratska Stranka aufging.
    Doch was macht "otpor!" so besonders und was hat diese Organisation mit Revolutionen weltweit zu tun?
    Dazu müssen wir uns zunächst einmal das Wirken von "otpor!" in den 1990ern ansehen. Hierzu empfehle ich Ihnen, sich 20 Minuten Zeit zu nehmen und das Lesen dieses Artikels kurz zu unterbrechen. Die nachfolgende Dokumentation wurde 2011 im ORF2 gezeigt und enthält einen absolut wichtigen und sehenswerten Überblick über "otpor!", den ich selbst nicht besser geben könnte:

    Dokumentation "Die Revolutionsprofis" (ORF)


    (URL: )
    Ich gehe in den nachfolgenden Abschnitten davon aus, dass Sie die Dokumentation nun gesehen haben.

    Die fünf Phasen eines "otpor!"-Putsches


    Auch wenn, wie in der Dokumentation erwähnt, jede Aktion ihr eigenes Markenzeichen erhält, so ist doch ein sanfter Putsch nach dem "otpor!"-Rezept meist in fünf Phasen aufgeteilt, an denen Sie das Wirken von "otpor!" erkennen können, wenn Sie die internationalen Geschehnisse betrachten:

    1. Gründung und Unterstützung von Organisationen im Land. Die erste Stufe einer Umsturzprozedur ist das Auftreten und Durchführen von medial spektakulären "Widerstandsaktionen". Diese rufen die Medien im westlichen Ausland auf den Plan. Dort beginnt die einseitige Berichterstattung und die Aktionen werden entweder übertrieben dramatisiert oder Stück für Stück einseitig emotionalisiert. Die Stimmungsmache und Hetze beginnt.
    2. Schaffung von Symbolen mit Wiedererkennungswert: Hier seien die Rosen in Georgien und die Farbe Orange in der Ukraine genannt. Dieser Schritt dient primär dazu, weiteres Moment und gemeinsame Identifikation für die "freiheitliche Revolution" zu erzeugen.
    3. Infragestellen eines fairen Wahlverlaufs: Egal, was letztlich wirklich geschehen ist. Es wird nun grundsätzlich eine Behinderung der Opposition im Wahlkampf unterstellt und auf diese hingewiesen. Gleichzeitig wird auf dieser Grundlage über mögliche und wirkliche Manipulationen im Vorlauf der Wahl - z.B. einseitige Besetzung der Wahlkommission mit regierungstreuen Beamten oder ausschließliche Medienpräsenz des Regierungskandidaten - berichtet und im westlichen Ausland in dieser Deutungshoheit berichtet. Die Fakten spielen dabei keine Rolle, so lange die Berichterstattung der politischen Linie des Westens dient. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt eine Ausweitung der medialen Berichterstattung im Ausland mit einem einseitigen Schwerpunkt auf den Behinderungen der Opposition und einer negativen Bewertung der jeweiligen Regierungen.
    4. Friedliche Proteste ab dem Wahlabend starten die entscheidenden Phase. Hier werden die Bürgerproteste der Opposition in medial wirksamer Form als Demonstrationen und Kundgebungen organisiert.
    5. Neuwahlen: Je nach Rückhalt der Bewegung in der Bevölkerung, dem wirtschaftlichen Zustand des Landes und dem politischen Druck aus dem Ausland führen die Proteste nach den Wahlen im günstigsten Fall zu Neuwahlen, bei denen die frühere Opposition die Regierung übernimmt. In den meisten Fällen kommt es auch dazu, dass ein Diktator durch ein weiteres korruptes Regime der Gegenseite ersetzt wird. Profitiert hat die Bevölkerung dabei nicht, lediglich die Geldgeber aus dem Ausland, deren Agenda umgesetzt wurde.

    So weit, so interessant. Das erinnert Sie an so manche Revolution der letzten Jahre? Na sowas...
    Doch wer finanziert "otpor!" eigentlich? Die Dokumentation oben gab ja bereits einen Vorgeschmack. Sehen wir genauer hin...


    Die Geldquellen von "otpor!"


    Interessanterweise bietet Wikipedia hier sogar eine gute Übersicht. Lassen wir ein Zitat sprechen:


    Die Finanzierung von Otpor erfolgt über ein Geflecht von westlichen Organisationen. Die Finanzierungen sind offizieller Bestandteil der Berichterstattung dieser westlichen Organisationen. Hierzu zählen unter anderem:


    • National Endowment for Democracy (NED): Das NED wurde 1983 gegründet, hat seinen Sitz in Washington und wird vorwiegend über das US-Außenministerium finanziert. Im Haushaltsjahr 2006 wurden allein für NED 80 Millionen Dollar aus dem Staatshaushalt geplant. Das NED wirkt international über die Parteieninstitute NDI und IRI, über die im Ausland agierenden Filialen des Gewerkschaftsverbandes AFL/CIO und die Filialen des Unternehmerverbandes »American Center for International Labor Society (ACILS) bzw. das »Center for International Private Enterprise« (CIPE).
    • National Democratic Institute (NDI): Das NDI ist seit 1984 die Parteistiftung der Demokratischen Partei mit Sitz in Washington. Vorsitzende ist die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright.
    • Republican Institute (IRI): die 1983 gegründete Parteistiftung der Republikanischen Partei ebenfalls mit Sitz in Washington. IRI unterstützt Otpor seit Juni 1997.
    • Freedom House: Freedom House ist eine bereits 1941 gegründete US-amerikanische NGO und steht aktuell wie das CPD unter Leitung des früheren CIA-Direktors James Woolsey. Sie hat ihren Hauptsitz in Washington, unterhält aber Außenstellen weltweit.
    • Open Society Institute International Renaissance Foundation: Die Organisationen des Multimilliardärs George Soros gehören zu den bedeutendsten Geldquellen der oppositionellen Bewegungen. Soros stellt seinen Einrichtungen die Aufgabe, die »Zivilgesellschaft und alle demokratischen Ansätze in den ehemaligen Sowjetrepubliken zu unterstützen«.
    • Committee on the Present Danger (CPD): Im Sommer 2004 erfolgte zum dritten Mal die Gründung des »Komitees gegen die gegenwärtige Gefahr« in den USA. Die erneute Initiative zur Gründung des CPD ging von der »Foundation for the Defense of Democracies« aus, eine der US-amerikanischen Einrichtungen zur Finanzierung, Vorbereitung und Lenkung von Umsturzaktionen im früheren sowjetischen Machtbereich und in anderen Regionen der Welt. Vorsitzender des CPD ist der frühere CIA-Direktor James Woolsey. Zur Effektivierung dieser Aktionen gründete CPD eine Abteilung CPD International. Co-Vorsitzende der CPD-International wurden der frühere tschechische Präsident Vaclav Havel, der ehemalige spanische Regierungschef José Maria Aznar sowie der frühere US-amerikanische Außenminister George Shultz.

    (Hervorhebung nachträglich eingefügt)
    Aber was lesen wir denn hier? In all dem amerikanischen Finanzierungsfilz aus Polit- und Geheimdienstkreisen findet sich sogar Wall Street "Philantroph" George Soros, der sicherlich nur durch seine bedingungslose und uneigennütze Liebe zum Mitmenschen ein Milliardenvermögen anhäufte, als eine bedeutende Geldquelle für politische Umsturze weltweit? Und da wundert es, dass der "böse Putin" keine westlichen Polit-NGOs ohne Auflagen im Land will? In der Dokumentation oben nannten die Aktivisten ja selbst Russland als das "Endziel" ihrer Umsturzpläne... Welcher verantwortungsvolle Staatenlenker kann das ignorieren?
    Und selbst der aktuelle Umsturz in der Ukraine scheint wieder einmal aus den USA finanziert und nach "otpor!"-Skript, wie unabhängige Medien wie z.B. die Deutschen Wirtschaftsnachrichten berichteten...
    Was nimmt sich also dieser Mann aus Moskau da nur raus? Da möchte doch tatsächlich jemand, der die hier beschriebenen Spielchen schon längst erkannt hat und sieht, wie der Westen gegen Russland das Zündeln einfach nicht sein lassen kann (man denke an Georgien vor gar nicht langer Zeit), sein Land, an dem ihm skandalöserweise offensichtlich auch noch etwas liegt, vor Chaos und politischer Instabilität schützen, indem er dessen Machtbereich gegen zu starkes Eindringen ihm nicht freundlich gesonnener Kräfte sichert... Wie kann ein Politiker nur auf so eine skandalöse Idee kommen? Im Westen wäre das glücklicherweise undenkbar.


    Aber das ist alles doch so gar nicht passend zu dem, was der liebe Mann im Fernsehen jeden Abend sagt?


    Aus diesem Grund hören wir lieber an der Stelle hier auf, schalten wieder brav die Tagesschau ein und lassen uns in den üblichen minimalistischen und inhaltslosen Ton- und Videoschnipseln eintrichtern, wie das "Gute" mit seinem populären Boxergesicht oder in kühner blonder Engelsgestalt verwegen gegen "den bösen Teufel aus Moskau" in der Ukraine in den Ring tritt.
    Einseitige Berichterstattung macht sich nicht erst seit gestern weitaus besser als Propaganda um die Massen in die gewünschte Richtung zu lenken. Wen interessieren da schon die hier genannten "anderen Details"? Ihre Aufgabe als guter Investor ist es jedoch, stets das gesamte Bild zu betrachten und sich nicht von solchen Dingen leiten zu lassen.
    Und was denkt jetzt eigentlich Ihr Autor dieses Artikels über die ganze Sache?
    Kurz und knapp: Jegliche politischen Akteure in diesem "Spielchen" haben wohl ihren eigenen Schmutz und ihre eigenen "Leichen im Keller". Daher erscheint es mir absolut sinnlos für irgendjemanden Partei ergreifen zu wollen. Die Leidtragenden werden aber wohl wieder einmal die sein, die am wenigsten dafür können, nämlich die Bevölkerung der Ukraine. Dieser kann man wohl nur das Beste wünschen und dass sie bald wieder die Chance auf Freiheit, Stabilität und Wohlstand hat und nicht mehr Spielball der Machtblöcke ist.
    Quelle : http://www.investor-verlag.de/finanz...ung/120189311/

    Tja.....nachdem ich diesen Artikel gefunden hab werd ich mich auf die Suche nach ein paar Namen machen..... bin gespannt was dabei rauskommt.
    Was auch immer Du tust, handle klug und bedenke das Ende..........

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  2. #2
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    AW: Otpor

    OTPOR - Die Umsturz GmbH

    ...ein schon älterer Bericht: http://www.dasbiber.at/content/otpor-die-umsturz-gmbh

    Wie stürzt man einen Diktator – und das ohne Gewalt? Der Gründer der serbischen Widerstandsbewegung „Otpor” Srdja Popović zeigt wie’s geht. Und das weltweit. Selbst ägyptische Demonstranten am Tahrir-Platz schwenkten die Otpor-Symbole. Das kleine Büro des Revolutionsprofis befindet sich im tristen Belgrader Bezirk „Novi Beograd”.
    biber hat die Umsturz-GmbH besucht.



    Graue sozialistische Bauten, eine Trafik und ein kleines Kaffeehaus umringen das Büro der Canvas-Organisation (Zentrum für angewandte gewaltlose Aktion und Strategien). Eine Stunde braucht das Taxi aus dem noblen Stadtzentrum in den Belgrader Außenbezirk „Novi Beograd“.

    Abgesehen vom Straßennamen gibt es keinen Hinweis, dass hier ein Mann sein Büro hat, der maßgeblich an einem Stück serbischer Geschichte beteiligt war. „Alle glauben, dass wir unser Büro absichtlich in die „Gandijeva 76“ (dt. „Gandhi-Staße“) einquartiert haben“, erzählt Srdja Popović lachend. „Im Endeffekt war aber vor allem der Mietpreis ausschlaggebend und nicht der Name“, fügt er schmunzelnd hinzu.

    Popović „residiert“ auf knappen 20 Quadratmeter mit zwei Mitarbeiterinnen. Computer gibt es hier nicht. Alle haben einen Laptop. „Ich war dieses Jahr bereits drei Mal für mehrere Wochen im Ausland, da muss man mobil sein“, erklärt der Serbe und bittet an den überdimensionalen Konferenztisch. Der Tisch nimmt fast den ganzen Raum ein. Hier werden die Strategien für gewaltlose Revolutionen auf der ganzen Welt ausgearbeitet. Dafür braucht man halt Platz.



    Glückwunsch-Graffitis zum Geburtstag
    Nach einem kurzen Gastspiel in der serbischen Politik gründete Popović 2003 die Umsturz-GmbH „Canvas“. Seitdem klopfen immer öfter oppositionelle Bewegungen aus aller Welt an, um sich die Tipps und Tricks zu holen. Immerhin ist der Mann ein Profi. Popović war wesentlich an der Studentenbewegung „Otpor” beteiligt, die vor allem mit lustigen, aber gewaltlosen Aktionen gegen den früheren serbischen Machthaber Milošević punktete. Noch heute schmunzeln viele Belgrader über die „Glückwunsch“-Aktion am Geburtstag des Diktators. Halb Belgrad wurde damals von den Studenten mit Graffitis zugetagt. Auf diesen gratulierten sie Milošević zu seinen „Errungenschaften“: den Balkan-Kriegen, der katastrophalen wirtschaftlichen Lage und vor allem zur Einschränkung der Meinungsfreiheit. Deswegen verbrachte Srdja Popović, wie auch viele seiner Mitstreiter, auch einige Zeit im Gefängnis. „Es waren sechs Stunden. Damals im August 1999 haben sich die Polizisten ordentlich an mir abreagiert“, erzählt er. Sein Spitzbuben-Lächeln hat er sich trotzdem bewahrt.



    Der Jetset-Revoluzzer
    100.000 Meilen hat Srdja alleine 2011 mit dem Flugzeug zurückgelegt. Der junge Serbe ist weltweit als Berater gefragt. „Ich bringe ihnen keinen Koffer indem die Revolution steckt, die sie sich schon lange wünschen“, erklärt er seinen Ansatz. „Es ist vielmehr die Geschichte von Otpor, die ich erzähle und ich schildere, welche Werkzeuge wir damals benutzten“.Mehr als hundert Personen wurden bis heute von Srdja und seinen zwei Kolleginnen geschult. Auch die Initiatoren der sogenannten Rosen-Revolution in Georgien (2003), der Orangen Revolution in der Ukraine (2004) oder der Zedern-Revolution in Libanon (2005) machten sich laut Popović die Erfahrungen von Otpor zunutze. Auch einige ägyptischen Revolutionsführer besuchten kurz vor dem Showdown am Tahrir Platz ein Training in Belgrad. Das Otpor-Markenzeichen, ein Plakat der geballten Faust, tauchte daraufhin in den Demonstrationsumzügen auf.




    Umstrittene Sponsoren
    Geld verlangt Srdja Popović für die Beratungsdienste nicht. „Wir machen diese Arbeit aus purer Überzeugung. Natürlich würde es nicht ohne Sponsoren funktionieren“, sagt er. Während der serbischen Revolution im Jahr 2000 war die U.S.-Regierung der Geldgeber für die Otpor-Aktionen. Denn das Organisieren und Bereitstellen von Plakaten, Fahnen, Suppenküchen und Zeltlagern war nicht ganz billig. Auch die serbische Diaspora spielte eine große Rolle bei der Finanzierung von Otpor. Trotzdem muss sich Srdja oft den Vorwurf der zu engen Bindung an das in Serbien unbeliebte Amerika gefallen lassen. Etwas, das ihn noch immer sichtlich in Aufruhr versetzt. „Natürlich ärgern mich diese Vorwürfe. Die USA gehören zu unseren Helfern, aber das heißt noch lange nicht, dass ich mir sagen lasse wie, wann und wo ich etwas zu tun habe“, erklärt er energisch. Popović: „1999 wäre meine Mutter fast in den NATO-Bomben gestorben, sie ist nur knapp entkommen. Sechzehn ihrer Kollegen hatten kein Glück. Alles Menschen die ich gut kannte. Wie kann man dann glauben, dass gerade ich mich von den U.S.A instrumentalisieren lasse?“ Heute finanzieren laut dem Revolutions-Consulter vor allem private Spenden die Arbeit von Canvas.



    Misson Impossible?
    In vielen Ländern, in denen eine Revolution stattfand und die Srdja und sein Team beraten haben, fließen heute trotzdem nicht Milch und Honig. Noch immer kämpften die Ukraine, Georgien und der Libanon mit instabilen politischen Strukturen und Korruption. Alte Machthaber gelangen zurück zur Macht – diesmal jedoch legitimiert durch demokratische Wahlen. Etwas das Srdja Popović beobachtet, aber nicht weiter kommentieren will. Nur eines will er loswerden: „Eine Revolution soll freie Wahlen, freie Meinungsäußerung und das Beenden der terroristischen Herrschaft ermöglichen. Wenn das Volk die Alten wieder an die Macht wählt – tja, das ist dann wirklich nicht mehr mein Problem.“


    Was ist OTPOR?
    Die Widerstandsgruppe Otpor (kyrillisch: ОТПОР) wurde in den 90er-Jahren von Studenten in Serbien gegründet. Ihr Ziel: Die Ablösung des damaligen Präsidenten Milošević und die Einführung von freien Wahlen und freier Meinungsäußerung. Ihre Taktik: gewaltloser Widerstand, der vor allem von humoristischen Aktionen begleitet wurde. Der Widerstand gipfelte am 5. Oktober 2000 in einen Streik, der das ganze Land lahm legte. Slobodan Milošević wollte die verlorenen Wahlen vom 24. September nicht anerkennen. Auf Betreiben von Otpor versammelten sich fast 100.000 Menschen in Belgrad um gewaltlos gegen den Präsidenten zu protestieren. Obwohl den anwesenden Polizisten der Befehl zum Schiessen erteilt wurde, verzichteten sie auf den Griff zur Waffe. Am 6. Oktober 2000 dankte Milošević ab.


    Wer ist Srdja Popović?
    1998 gründete der Serbe die studentische Widerstandsbewegung „Otpor“, die sich ganz im Sinne von Mahatma Gandhi für gewaltlosen Widerstand gegen das Regime einsetzte. Nachdem Slobodan Milosević am 06.Oktober 2000 abdankte, trat Popovic der neuen serbischen Regierung unter Zoran Đinđić bei. Nach der Ermordung seines Mentors verlor er jegliches Interesse an serbischer Politik. Noch im selben Jahr gründete er in Belgrad das Zentrum für angewandte gewaltlose Aktion und Strategien (Canvas). Srdja Popović berät seitdem Revolutionsführer und die, die es gerne werden würden auf der ganzen Welt.

    OTPOR ist in der Zwischenzeit ein "Revolutionsberater" für die USA geworden
    .
    Trainiert und Unterweist fast alle Farbrevolutionen, auch der Maidan, Ungarn gegen Orban, Hong Kong und Türkei. Auch in Saudi Arabien
    dürfte etwas in Planung sein, wurde aber vorerst zurückgezogen.
    Neue Aktivitäten gibt es anscheinend in Venezuela, Brasilien und Russland.
    Auch in den USA selbst wird mit Soros Unterstützung demonstriert.

    Mehr Informationen gibt es auf der Webseite: http://www.canvasopedia.org/
    Auch eine Lister der Academc Program: http://www.canvasopedia.org/academic-program
    Unterstützt durch: http://www.canvasopedia.org/index.php/external-links
    ...man ist bemüht es als Legale und Friedliche Organisation darzustellen, doch die 2. Reihe, die für blutige Unruhen sorgen
    kennen wir auch schon, aus Jugoslawien, Syrien, Libyen, Ukraine...

    LG

  3. #3
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    AW: Otpor

    Wie stürzt man eine Regierung – das beschreibt eine Spiegelserie aus dem Jahr 2005

    Verantwortlich: Albrecht Müller Dieser zweiteilige Artikel mit dem Titel die Revolutions-GmbH ist sehr aktuell. Die sechs Spiegel-Autoren berichten über eine professionell organisierte Schattenarmee für bestellte Regierungsumstürze. Es wird berichtet, dass und wie eine Gruppe von jungen Aktivisten, meist ehemalige Studenten, sich darauf spezialisiert hat, Regierungswechsel zu erwirken. Sie nennen das Demokratisierung. Und sie waren bis 2005 schon tätig in Jugoslawien, in Georgien, in der Ukraine.- Es ist ausgesprochen interessant, dass diese aufregende Analyse des Spiegel aus dem Jahre 2005 bei der Kommentierung und Bewertung aktueller Vorgänge keinerlei Rolle gespielt hat: Vermutlich war die Revolutions-GmbH in welcher Formation auch immer in der Ukraine erneut, in Syrien, Libyen, Ägypten und anderen Ländern des sogenannten arabischen Frühlings tätig. Es ist sehr zu empfehlen, die beiden Texte aus Spiegel Nr. 46 [PDF – 1.3 MB] und Nr.47 [PDF – 956 KB] zu lesen.
    weiter:http://www.nachdenkseiten.de/?p=26999#more-26999

    Hallo @Stone

    ... ich denke diese Jungs werden auch einmal vor einem Tribunal landen, sei es auch nur als Bauernopfer.
    Hier zum Auffrischen!

    LG

  4. #4
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    AW: Otpor

    Zitat Zitat von green energy Beitrag anzeigen
    Wie stürzt man eine Regierung – das beschreibt eine Spiegelserie aus dem Jahr 2005



    Hallo @Stone

    ... ich denke diese Jungs werden auch einmal vor einem Tribunal landen, sei es auch nur als Bauernopfer.
    Hier zum Auffrischen!

    LG
    Vor einem Tribunal ? ... nur dann wenn die Revolution auch zu ihnen gekommen ist...... Ich denke eher mal das sie eines Tages vor einem Spiegel stehen werden...nicht Heute,nicht Morgen...eher Übermorgen,
    um Sich selbst dann in die Augen zu sehen und dabei erkennen..... das sie nur Leid mit ihren Taten kreiert haben und es bedauern werden sich jemals bei solchen "Aktionen" engachiert haben...
    ...Denn Dumm sind die ja eigentlich nicht...nur fehlgeleitet...."verbildet" könnte man auch sagen ; )
    Geändert von Stone (07.08.2015 um 11:32 Uhr)
    Was auch immer Du tust, handle klug und bedenke das Ende..........

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  5. #5
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    AW: Otpor

    Wie viel ist den USA die Destabilisierung Europas wert?


    Es gibt keinen einzigen Grund, die USA nicht für die Flüchtlingswellen in Europa verantwortlich zu machen und entsprechende Konsequenzen zu ziehen.
    Wer das ausblendet und sich auf humanitäre Phrasen oder Trauerminuten zurückzieht, ist ein Träumer!




    Ist das Chaos in Europa 5 Milliarden wert, wie das Chaos in der Ukraine? Oder mehr?

    von Florian Meyer


    Es gibt keinen einzigen Grund, die USA nicht für die Flüchtlingswellen in Europa verantwortlich zu machen und entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Wer das ausblendet und sich auf humanitäre Phrasen oder Trauerminuten zurückzieht, ist ein Träumer!


    Die Situation ist brandgefährlich, die Lunte brennt, zehntausende strömen weiter Richtung Zentraleuropa. Am Bahnhof in Budapest rufen hunderte Männer „Deutschland, Deutschland!“, auf dass sie Mutti Merkel hören möge! Und auch wenn westliche Medien von der nicht enden wollenden Freude der Gastländer berichten, der Großteil der hier lebenden Menschen hat ein mulmiges Gefühl und steht den Flüchtlingswellen skeptisch gegenüber. Irgendetwas stimmt nicht – dafür hat der angeblich „hässliche Deutsche“ ein Gespür, auch wenn er dafür von den Mainstream-Medien belächelt und angefeindet wird.
    Es gibt zahlreiche Hinweise, dass die USA Europa mit der Flüchtlingswelle gezielt destabilisieren wollen – erste US-Vorfeldorganisationen wurden bereits enttarnt. (Siehe Ayn Rand Institute) Europa soll offenbar für einen nächsten Schachzug am globalen Spielfeld vorbereitet werden.

    „Regime Change“


    Vor ein paar Jahren analysierte der „Spiegel“, von der Öffentlichkeit wenig beachtet, wie ein von den USA initiierter Putsch funktioniert. Kernaussage: „Dabei wird deutlich, dass der Sturz einer Regierung von Außen, im Gegensatz zu früher, nur noch selten mit brachialer Waffengewalt versucht wird. Ein moderner Putsch wird mit Unterstützung korrupter Medienkonzerne durchgeführt und hat den Charakter einer exakt getimeten Image- bzw. Werbekampagne.“ Der Springer-Verlag muss es ja wissen, ist man versucht zu schlussfolgern!


    „Ein Regimewandel mit friedlichen Mitteln wurde in Ägypten und Tunesien bereits seit Jahren trainiert. Unter den Revolutionären des Arabischen Frühlings wurde eine Art Gebrauchsanweisung verteilt, die bereits bei der „Orangen Revolution“, dem ersten Umsturzversuch in der Ukraine im Jahr 2004 und in anderen osteuropäischen Staaten zum Einsatz gekommen war.“


    Tunesien, Libyen, Syrien, Ägypten, Ukraine, Jugoslawien und so weiter. Die Liste der attackierten Staaten ist lange. Auch Lateinamerika kann ein Lied von den US-Operationen gegen die südamerikanische Souveränität singen. Argentiniens Präsidentin, Cristina Fernández de Kirchner, sieht die Gefahren klar und spricht sie an: „Es ist sicher, dass mittlerweile subtilere Wege eingeschlagen werden, um unsere Regierungen zu beeinflussen und dort zu intervenieren. Eine Taktik die auch als sogenannter weicher Putsch bekannt ist, bei dem sie massiv über multinationale Medien, falsche Behauptungen […] Konspiration betreiben.“


    Russland wehrt sich
    Bis heute versuchen „westliche Organisationen“ (getarnt als harmlose NGOs) sich in die inneren Angelegenheiten einzumischen. Doch Russland weiß sich zu wehren, hat es doch ausreichend Erfahrung mit Destabilisierungsversuchen von innen und außen. Im Sommer diesen Jahres definierte der russische Föderationsrat eine Liste mit ausländischen, zum großen Teil US-amerikanischen NGOs, die nach dessen Einschätzung russische Interessen gefährden. Es handelt sich um eine „patriotische Stopp-Liste“, die Organisationen wie der „Open Society Foundation“ von George Soros die Arbeitsgrundlage in Russland entziehen soll. Russland wolle nicht länger dulden, dass „ausländische Agenten“ das Lang von innen heraus angreifen.

    Was kostet der EU-Kollaps?


    In die Vorbereitung des Konflikts in Jugoslawien investierten die USA zumindest 40 Millionen. Über die aktuellen Kosten für die mediale Beeinflussung und aktive Lenkung der Flüchtlingswellen kann nur gemutmaßt werden. Unser Info-DIREKT Redakteur Felix Müller erklärte gegenüber russischen TV-Sendern: „Victoria Nuland, Europabeauftragte des US-Außenministeriums, musste zugeben, dass den USA der Putsch in der Ukraine mehr als 5 Milliarden Dollar wert war. Was denken Sie, ist den USA die Destabilisierung Europas wert?“


    Die Ausgangslage ist allerdings eine komplett andere: In Europa müssen nicht die Staatsführer und Regierungen ausgetauscht werden, die „funktionieren“ im Sinne der US-Hegemonie bestens. In Europa müssen die Menschen und Völker ins Chaos gestürzt werden. Die „Migrationswaffe“ scheint hier ein geeignetes Mittel zu sein …
    Quelle: http://www.info-direkt.at/wie-viel-i...-europas-wert/

    Dazu: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43103188.html
    http://www.informationclearinghouse....ticle37599.htm
    http://www.info-direkt.at/willy-wimm...grationswaffe/

    ...OTPOR, ORAGE Revolution, Arabischer Frühling, Regenschirm Revolution, jetzt Brasilien, ... diese Gruppen arbeiten von der USA aus!
    Laut UN-Charta verstoßen diese Organisationen gegen jedes Völkerrecht und müssten verboten werden!
    Die anschließenden Vermischung und Einbindung von radikalen Gruppen, was zu einen Putsch führen ist als Angriffskrieg zu verurteilen!

    Otpor-Aktivisten gibt es in Serbien keine mehr, ihr Ruhm ist verblasst und in Verachtung gewandelt!
    Die Maidan Aktivisten in Kiew werdeneb ebenso bereits geächtet!

    LG

  6. #6
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    AW: Otpor

    Gene Sharp - How to Start a Revolution Teaser

    Sehr lesenswert. Dies ist die Grundlage für alle farbigen Revolutionen, die wir in den letzten 25 Jahren gesehen haben. Vielleicht sollten wir in Deutschland und Österreich dieses Buch mal genauer lesen!

    Buch in PDF (Englisch): http://www.aeinstein.org/wp-content/...13/09/FDTD.pdf
    (Deutsch): http://www.aeinstein.org/wp-content/uploads/2013/10/FDTD_German.pdf





    OTPOR, Orangen Revolution, Arabischer Frühling ....usw, die Gebrauchsanleitung!

    LG

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