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Thema: Armenien und Aserbaidschan, Kaukasus Krieg 2.0 ?

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    Armenien und Aserbaidschan, Kaukasus Krieg 2.0 ?

    Neuer Krieg im Kaukasus wird zur Gefahr für Russland


    Deutsche Wirtschafts Nachrichten

    Zwischen Armenien und Aserbaidschan ist es zu neuen gewalttätigen Auseinandersetzungen um Bergkarabach gekommen. Die Entwicklung ist für Russland gefährlich, weil in der Region zahlreiche Öl- und Erdgas-Pipelines verlaufen. Wer hinter der überraschenden Eskalation steckt, ist unklar. Die US-Neocons halten Aserbaidschan für ähnlich wichtig für die Zukunft Russlands wie die Ukraine.


    Junge Armenier melden sich am Samstag freiwillig zum Armee-Einsatz, um die
    Region Bergkarabach zu verteidigen. (Foto: dpa)

    Nach dem Ausbruch neuer Kämpfe in der von Armenien kontrollierten Region Bergkarabach haben der russische Präsident Wladimir Putin und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier die Konfliktparteien zur Zurückhaltung aufgerufen. Es gehe darum, weitere Opfer zu vermeiden, zitierte die russische Nachrichtenagentur Interfax am Samstag Aussagen eines Sprechers von Putin. Putin habe die Konfliktparteien aufgefordert, die Kampfhandlungen sofort einzustellen, schreibt die TASS. Steinmeier erklärte, in dem Konflikt könne es keine militärische Lösung geben. „Ich rufe die Seiten auf, die Kampfhandlungen unverzüglich einzustellen und den Waffenstillstand in vollem Umfang zu respektieren“, sagte der Bundesaußenminister.
    Bergkarabach wird von Armenien verwaltet.

    Die dort lebenden Armenier sind grossteils die Nachfahren der Überlebenden des Völkermords von 1915. Sie hatten sich, wie die Abchasier, die Osseten, die Letten, die Litauer und die Esten, nach dem Zerfall der Sowjetunion fuer unabhängig erklärt.
    Nach den Kämpfen meldeten beide Seiten zahlreiche Opfer und beschuldigten sich gegenseitig, den Waffenstillstand gebrochen zu haben. Der Feind habe die Armee von Bergkarabach mit Panzern und Artillerie angegriffen, sei aber zurückgeschlagen worden, erklärte das armenische Verteidigungsministerium. Wer wirklich hinter der Eskalation steckt, ist unklar. Aserbaidschan hat ein enges Verhältnis zu der benachbarten Türkei. Der Vordenker der US-Neocons, Zbigniew Brzezinski, schreibt in seinem Buch „Die einzige Weltmacht“, dass Aserbaidschan eine ähnlich wichtige geopolitische Rolle spielt wie die Ukraine. Mit dem Schicksal Aserbaidschans sei, so Brzezinski, auch das Schicksal Russlands verbunden.

    Nach dem Zerfall der Sowjetunion brach in den 90er-Jahren ein Krieg um Bergkarabach aus, der 1994 mit 30.000 Toten und einem Waffenstillstand endete. Dennoch kommt es dort immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen, zuletzt im vergangenen Monat. Aserbaidschan droht regelmäßig, Bergkarabach mit Gewalt zurückzuerobern. Die jüngste Gewalt nährt Befürchtungen, der Konflikt in der von Öl- und Erdgas-Pipelines durchzogenen Region könnte sich ausweiten.
    Eingefrorene Stellvertreter in Armenien und Aserbaidschan


    Von Willy Wimmer

    Bei der Vielzahl der Auseinandersetzungen, mit denen die Welt es derzeit leider zu tun hat, war der eingefrorene Konflikt im Kaukasus seit langem nicht mehr auf dem mentalen Radarschirm. Das war und ist ein Fehler, wie sich am diesem Wochenende dramatisch herausgestellt hat.
    Dutzende Tote, verletzte Zivilisten und das Dröhnen von Panzermotoren hallt wieder durch die lieblichen Täler des Kaukasus.
    Tägliche Tote an der Waffenstillstandslinie des Jahres 1994

    © Sputnik/ Ilya Pitalev
    In dem Maße, wie die in dieser Region verständigungsunwilligen eigentlichen Player miteinander umgingen, bestimmten sie über das tägliche Töten an der Waffenstillstandsgrenze. Während die Welt über den Begriff des "eingefrorenen Konfliktes" geradezu eingelullt wurde und von einer durchaus friedlichen, wenn auch spannungsreichen, Gesamtlage um Berg-Karabach ausging, war die eigentliche Frontlinie Ausdruck einer perversen Logik. Um nur ja nicht den Eindruck einer mehr und mehr normalen und damit friedlichen Gesamtlage entstehen zu lassen, trieben auf beiden Seiten Scharfschützen ihr tägliches und tödliches Unwesen. Unter allen Umständen sollte sichergestellt sein, dass sie niemand an den Frieden gewöhnen sollte. Die Soldaten sollten "scharf" gehalten werden.

    Dafür waren die örtlich zuständigen Machthaber verantwortlich. Sie hätten es in den mehr als zwei Jahrzehnten seit den mörderischen Auseinandersetzungen mit zehntausenden Toten und hunderttausenden Vertriebenen in der Hand gehabt, wieder zu dem zurückzukehren, was es im Kaukasus immer wieder gegeben hatte: den friedlichen Austausch, um auch die Folgen der Auseinandersetzungen Anfang der neunziger Jahre in den Griff zu bekommen.

    Verständigung war kein Fremdwort. Woran lag es, dass sie nicht zustande kommen durfte?


    Man kann, aber man muss nicht in die komplizierte Geschichte des Kaukasus und seiner ethnischen Gruppen einsteigen, um sich Gedanken über eine friedliche Beilegung des Konfliktes machen zu können. In Berg-Karabach siedeln nun einmal mehrheitlich Armenier, obwohl das Berggebiet eindeutig zum Staatsgebiet von Aserbaidschan gehört. Es war immer fraglich, ob es möglich sein könnte, die Straßenverbindungen zwischen Armenien und Berg-Karabach so zu gestalten, dass ein ungehinderter Verkehr zwischen Armenien und Berg-Karabach stattfinden könnte. Aus der jüngeren deutsch-polnischen Geschichte sind uns Überlegungen zu einem Korridor nicht fremd. Es gab Zeiten, in denen wegen des Wirkens von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl der aserbaidschanische Präsident Alijew überaus verständigungswillig war, was die faktische Gestaltung der Lebensverhältnisse in der umkämpften Region anbetraf, auch, um die tödliche Last von den Schultern zu nehmen.

    Die Zahl der Vertriebenen aus dieser Region wird in Aserbaidschan immer noch mit rund einer halben Million Menschen angegeben. Da der Konflikt von den unmittelbar beteiligten Kräften bis auf den letzten Feldweg „heruntergebrochen“ wurde, konnte auf diesem Niveau auch der Ausgleich gefunden werden. Die Verhältnisse waren aber nicht so und man musste sich vor Ort immer fragen, woran es diesmal wieder gelegen haben konnte?

    Die regionalpolitische und globale Lage überlagert den eingefrorenen Konflikt


    Natürlich steht an diesem Wochenende eine Frage im Vordergrund. Wer hat den ersten Schuss abgefeuert, der in der Folge für die zahllosen Opfer verantwortlich gewesen ist? Diese Frage geht uns alle an, weil sie Einfluss auf unser Leben nehmen kann. Wir haben Erfahrungen mit Dingen, die im Kaukasus losgetreten werden. Es sei nur an den „Olympia-Krieg“ des unsäglichen georgischen Präsidenten Saakaschwili im Jahre 2008 erinnert. Die Welt freute sich in Beijing auf olympische Spiele, als Tiflis seine Panzer gegen Südossetien und damit gegen Moskau rollen ließ. Die Folgen sind bekannt, aber sie macht auch deutlich, was man in Verkennung aller Umstände sich im Kaukasus traut herauszunehmen, wenn man glaubt, im Auge des "globalen Patrons" Ermunterung für eigenen Schwachsinn herauslesen zu können. Warum soll das an diesem Wochenende anders gewesen sein?

    Die sofort herausgegebenen Stellungnahmen der unmittelbar beteiligten Seiten lassen jedenfalls den Schluss zu, dass über die ausgebrochenen Feindseligkeiten weitere Ziele anvisiert werden sollten. Anders kann das nicht gelesen werden, was in Baku dazu verlautbart worden ist. Irgendjemand muss sich dazu entschieden haben, die derzeitige weltpolitische Lage zu seinen Gunsten zu nutzen, um den eingefrorenen Konflikt auf die Ebene eines weltpolitischen Interesses zu heben.

    Die üblichen Verdächtigen machen sich im Kaukasus breit


    Es gibt internationale Foren zu Hauf, in denen derzeit Ohnmacht produziert wird. Die Welt steuert auf neue Auseinandersetzungen zu und warum sollte dann ein lokaler Konflikt im Kaukasus, der beseitigt werden könnte, eigentlich gelöst werden, wenn man ihn trefflich gegen den globalen Rivalen oder regionalpolitischen Gegner nutzen kann?

    Zwar trifft man sich auf der Ebene der OSZE in der sogenannten Minsk-Gruppe, um über den Konflikt im Kaukasus zu sprechen, wenn man denn Lust hat. Aber wer hat heute Lust darauf, friedensstiftend zu sein? Alle diejenigen, die derzeit miteinander im Clinch liegen, wirken unmittelbar auf die Akteure im Kaukasus ein. Umgekehrt entwickelt sich daraus auch ein Schuh, so dass man sich sehr wohl fragen muss, wer die Marionette von wem ist? Damit wird jedenfalls ein Konflikt, der sich trefflich bezüglich einer Erweiterung wird nutzen lassen können, so an den Hängen des Kaukasus ausgetragen, dass wieder Schlimmes zu befürchten ist. Daran herrscht derzeit zum Leidwesen der Menschen in Europa und dem Nahen und Mittleren Osten kein Mangel und wir alle wissen, warum das so ist. weiter: http://de.sputniknews.com/politik/20...baidschan.html
    Bergkarabach: Konfliktparteien melden Verluste
    Karabach-Konflikt eskaliert wieder – beide Seiten setzen schwere Waffen ein
    Kaukasus: Bergkarabach meldet Vernichtung von 15 aserbaidschanischen Panzern
    Kämpfe im Kaukasus: Aserbaidschanischer Kampfhubschrauber abgeschossen – VIDEO

    LG

  2. #2
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    AW: Armenien und Aserbaidschan, Kaukasus Krieg 2.0 ?

    Gefechte an Russlands Grenzen ausgebrochen

    Deutsche Wirtschafts Nachrichten | Veröffentlicht: Uhr

    In Kasachstan haben sich Islamisten Gefechte mit der Polizei geliefert. Das Land hat die „Alarmstufe Rot“ ausgerufen. In Armenien haben bewaffnete Männer eine Polizeistation eingenommen und einen Major getötet. Der Kreml ist alarmiert und befürchtet eine Destabilisierung der russischen Grenzgebiete.


    Kreml-Chef Putin muss Russlands Grenzgebiete sichern. (Foto: dpa)

    Am Montagmorgen ist es in Almaty, Hauptstadt Kasachstan, zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Islamisten und Sicherheitskräften gekommen. Drei Polzisten und ein Zivilist sollen dabei ums Leben gekommen sein, berichtet der Guardian. Die Astana Times berichtet, dass die Regierung die „Alarmstufe Rot“ ausgerufen hat. Das Gebäude des nationalen Sicherheitskomitees wurde vollständig abgeriegelt.

    In der Nacht von Sonntag auf Montag haben mehrere Bewaffnete in der armenischen Hauptstadt Jeriwan eine Polizei-Station eingenommen. Die dortigen Beamten wurden als Geiseln genommen, berichtet die New York Times. Derzeit sollen sich Generalmajor Vardan Egiasaian und der Vize-Chef der Polizei von Jeriwan, Valeri Osipian in der Gewalt der Geiselnehmer befinden. Am Sonntag hatten die Bewaffneten Major Arhur Vanoian getötet und drei weitere Beamte verletzt, meldet Panorama.am. Aus einer Stellungnahme des nationalen Sicherheitsdiensts Armeniens sollen bisher zwei Personen aus den Fängen der Geiselnehmer befreit worden sein.

    Die New York Times berichtet weiter: „Die Geiselnehmer forderten die Freilassung von Oppositionsführer Jirair Sefilian, der im Juni unter dem Vorwurf des Waffenbesitzes eingesperrt wurde. Die Gruppe veröffentlichte zunächst eine Erklärung, wonach sie die Bürger aufforderten, auf die Straße zu gehen und gegen die Regierung zu protestieren. Das nährt Spekulationen, wonach der Angriff durch den erfolglosen Putsch beim türkischen Nachbarn inspiriert wurde.“
    Sefilian ist ein Ex-Kommandeur, der eine kriegerische Haltung gegen Aserbaidschan und die Türkei einnimmt.

    Der Kreml zeigt sich alarmierend über die Vorkommnisse in Kasachstan und Armenien, da beide Staaten als enge Verbündete gelten und sich direkt an den Grenzen Russland befinden. „Natürlich sind die Turbulenzen an unseren Grenzen alarmierend und wir behalten die Situation im Auge. Die Sicherheit des Landes an den Grenzen wird durch ein geeignetes Niveau gewährleistet. Allerdings werden im Hinblick auf die jüngsten Berichte die nötigen Maßnahmen getroffen werden“, zitiert die Nachrichtenagentur Tass den Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Doch auch die Vorkommnisse in der Türkei seien eine Gefahr für die Grenzgebiete Russlands. Allerdings müsse jeder Fall – also Kasachstan, Armenien und Türkei – gesondert betrachtet werden.

    LG

  3. #3
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    Russland könnte in Armenien intervenieren

    Russland könnte in Armenien intervenieren. Seit mehreren Tagen gibt es in der Hauptstadt Jerewan Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten. Es droht ein Umsturz der armenischen Regierung, die ein Verbündeter des Kremls ist.

    weiter hier: http://deutsche-wirtschafts-nachrich...intervenieren/
    https://www.opensocietyfoundations.org/about/offices-foundations/open-society-foundations-armenia

    Wer steckt dahinter???

    Richtig!!! Herr Soros!!!

    LG
    Bill Gates ist 100% Eugeniker!
    Leute! Denkt immer an: "Teile und herrsche", und fragt Euch wer der "Dritte" ist! Cui bono?
    1 + 1 = 2 (universell und ewig)
    Love, peace and freedom!

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