Wahrnung vor VESUV Katastrophe !!!
Millionen Menschen betroffen
Hunderttausende sind im Fall eines Ausbruchs gefährdet.
Der Vesuv wird von Vulkanologen zurzeit als "ruhend" eingeschätzt. Der letzte Ausbruch des 1.300 Meter hohen Berges ereignete sich Ende März 1944. Damals floss elf Tage lang Lava aus dem Vulkan. 26 Menschen kamen im Ascheregen ums Leben, 12.000 Menschen wurden obdachlos.
Seitdem befindet sich der Vulkan in einer Art Schlummerzustand. Aber nach Meinung der Vulkanologen ist ein Ausbruch längst überfällig. Und die Folgen wären dramatisch. Darauf wies der Leiter des Katastrophenschutzes, Guido Bertolaso, im "Corriere della Sera" (Mittwoch-Ausgabe) hin.
Eine der am dichtesten besiedelten Regionen
Im Jahr 1631 hatte ein Ausbruch den Tod von 4.000 Menschen zur Folge. Im Jahr 79 wurde Pompeji mit 12.000 bis 15.000 Einwohnern unter einer dicken Ascheschicht vollkommen begraben.
Ein Ausbruch wie dieser würde heute "zwischen zwei und fünf Millionen Menschen gefährden", so der Geologe Francesco Russo. Die Region rund um Neapel ist eine der am dichtesten besiedelten in Europa, 2,5 Millionen Menschen leben im Großraum rund um den Vulkan. "Der Vesuv ist das größte Problem, das wir haben", so Bertolaso.
"Rote Zone" zu klein
Doch die Sicherheitsvorkehrungen im Fall eines Ausbruches seien unzulänglich. Etwa 600.000 Personen leben in der "roten Zone", einem 200 Quadratkilometer großen Gebiet, das im Fall einer solchen Explosion unmittelbar gefährdet wäre. Das sei nicht genug, befand Bertolaso und plädierte für eine Ausweitung der Zone auf Stadteile Neapels.
Der Evakuierungsplan würde dann gut eine Million Menschen erfassen, fast doppelt so viele wie heute. Seit mehreren Wochen würden hochranginge Wissenschaftler mögliche Szenarien durcharbeiten, um die Notfallpläne zu aktualisieren.
Ankündigen würden den Ernstfall Erdbeben - mit ähnlichen Folgen wie in L'Aquila. Zur Evakuierung des Gebietes blieben nur drei bis vier Tage, höchstens aber eine Woche Zeit. Die Menschen müssten mit Schiffen, Bussen, Extrazügen und Privatautos in Sicherheit gebracht werden.
Maßnahmen unzureichend
Zugleich kritisierte Bertolaso ein Gesetz, das die Bewohner zum Wegzug aus der "roten Zone" bewegen soll. Die Region Kampanien hat jedem Bewohner 30.000 Euro angeboten, der seine Wohnung unweit des Vesuvs verlässt. Ziel ist es, 150.000 der 600.000 zu übersiedeln. Diese Maßnahmen reichen nicht aus.
"Es endete damit, dass viele mit öffentlichen Geldern ein Haus in einem sicheren Bereich errichteten und jenes in der 'roten Zone' vermieteten", sagte Bertolaso. Diese Häuser müssten abgerissen werden.
Nicht der einzige gefährliche Vulkan
Der Vesuv gehört zu den am meisten beobachteten Vulkanen der Welt. Jede Vibration wird registriert, die Gasemissionen werden kontrolliert und ständig von einem Satelliten überwacht. Doch er ist nicht der einzige gefährliche Vulkan bei Neapel.
Daneben gibt es die Phlegräischen Felder und den Berg Epomeo auf der Insel Ischia. Deren Überwachung hat laut Bertolaso noch nicht einmal begonnen und würde Millionen kosten.
Besondere Sorgen bereitet Bertolaso vor allem Ischia: Der Epomeo war zuletzt 1301 ausgebrochen und hatte den Kegel auf 781 Meter aufgeschüttet. Seine Magmakammer lade sich gerade wieder auf, warnte Bertolaso.
Quelle