Es gibt kaum einen Glauben, zu dem es so starke und so deutliche Kritikpunkte gibt, wie bei der Reinkarnation. Es könnte evtl. wichtig sein, diese Punkte zu kennnen.
Ich habe früher einmal eine lange Zeit in Indien verbracht. Man kann es dort immer wieder miterleben, wie ein so ein Schnösel zum anderen sagt: Dem krepierenden Bettler dort, dem brauchst du jetzt auch nichts mehr hinwerfen, denn der hat ein schlechtes Karma gehabt und ist selber schuld an seinem Schicksal.
Das fördert sicher nicht gerade das Mitgefühl und die Nächstenliebe, oder?
Und man lebt dabei anscheinend in einer allumfassenden Gerechtigkeit, die es gar nicht vorsieht, daß es Ungerechtigkeit überhaupt geben könnte.
Ist wirklich alles vorherbestimmt?
Haben die Juden in ihrem vorigen Leben gesündigt, und sind daher zurecht in den Feuerofen geworfen worden?
Solche Thesen wurden ernsthaft vertreten, wie man hier nachlesen kann. Zitat:
Unter dem Pseudonym Trutz Hardo veröffentlicht der "Reinkarnationstherapeut" Tom Hockemeyer in seinem Verlag "Die Silberschnur" das antisemitische Machwerk Jedem das Seine. Den Titel des Buches entnahm er der Inschrift des Lagertors im Konzentrationslager Buchenwald. Die Ermordung von sechs Millionen Juden beschreibt er darin als "notwendiges Karma", der Gastod der Juden sei vorbestimmtes Schicksal, mit dem diese ihre Vergehen aus früheren Leben abgelten müssen.)
"... Alles was den Menschen geschieht, geht auf eine höhere Ordnung zurück. Aber selbst das bitterste Leid dient immer nur zu der allen Menschen notwendigen seelischen Aufbesserung und Reifung."
In der Ausgabe 3/96 der Esoterikzeitschrift Die andere Realität wird Hardos Machwerk unter dem Titel "Das Karma macht keine Ausnahme" als der "mutigste Roman unseres Jahrhunderts" gelobt. Historische Ereignisse, die Verbrechen der NS-Täter, der Planer, Ausführenden und der Mitläufer stellt Hardo auf eine esoterische Ebene und deutet sie geschichtsrevisionistisch um: Aus den Opfern werden so die wahrhaft karmisch Schuldigen, für die eigentlichen Täter hält Hardo dagegen plausible Erklärungen und Entschuldigungen parat. Hitler bezeichnet er als "Orakel Deutschlands", Himmler beschreibt er als Werkzeug der Vorsehung, KZ-Schergen und die Waffen-SS werden so zu Erfüllungsgehilfen eines großen kosmischen Plans. (...)
http://www.wer-weiss-was.de/theme130/article739808.html
Es erhebt sich simpel und einfach die Frage, ob die Wiedergeburtsgläubigen sich überhaupt der Realität stellen können, oder ob sie fatalistische Weicheier sind, die das Leben ohne die Wiedergeburt gar nicht ertragen könnten.
Ich hoffe, es kann gelingen, den einen oder den anderen aus seiner „heilen Welt“ zu locken.
Die Inder und die Deutschen scheinen etwas gemeinsam zu haben. Es gibt so eine gewisse Affinität zu Gurus und anderen Führern.
So ist es auch kein Wunder, daß schon vom indo-arischen Buddho-Faschismus gesprochen wird.
....Der SS-Verein mit Heinrich Himmler an der Spitze sah sich nach eigenen Worten als der "Vortrupp deutscher Religionsforschung"....
...HIMMLER GLAUBT AN DIE KARMA- UND REINKARNATIONSLEHRE
Die indisch-buddhistische Karma-Lehre war für Himmler ein tiefes Glaubensdogma, auf das er immer wieder zu sprechen kam, und er nahm es mehrmals als Sinndeutung für die Sinndeutung der eigenen Existenz in Anspruch: "...unsere innere und äußere Situation drängte einfach auf die Zusammenlegung zwischen Reichsführer-SS und Chef der Polizei, das war eben auch ein Karma, mit dem ich mich abfinden und das ich selbst zu meinen Gunsten wenden muss." Von seinem Masseur darauf angesprochen, wie es denn mit seinem persönlichen Karma, das er sich durch schwerwiegende Taten aufgelastet habe, bestellt sei, antwortete er: "Einer muss sich opfern, auch wenn dies manchmal schwer ist und darf nicht an sich denken. Es ist natürlich angenehmer, sich mit den Blumenbeeten statt mit dem Kerichthaufen und der Müllabfuhr eines Staates zu befassen, aber ohne diese Arbeit würden die Blumenbeete nicht gedeihen."
Schon in den frühen 20er Jahren hatte sich Himmler mit dem Thema "Inkarnation" auseinandergesetzt. Er selber behauptete, die Wiedergeburt des Sachsenkönigs Heinrich I. zu sein. Der einfache SS-Mann - so Himmler - glaube daran, dass er in seinen Nachkommen wiedergeboren werde. Dieser Gedanke sei kindlich, aber dennoch zu fördern, denn er führe zu dem wünschenswerten reinrassigen Kindersegen. Weit bedeutsamer erschien ihm dagegen die "Wiedergeburt in der Sippe", die unabhängig von der familiären Blutslinie sei. "Hierfür liegt ein geradezu erdrückendes Beweismaterial vor." Mit besonderem Eifer beteiligte sich der Reichsführer an der 1937/38 im SS-Ahnenerbe kontrovers geführten Wiedergeburtsdebatte, in der er sich der von Walther Wüst vertretenen buddhistischen Inkarnationstheorie anschloss.
HIMMLERS TIBETOKKULTISMUS....
MÜNCHEN - IDEOLOGIESCHMIEDE DES INDO-ARISCHEN-BUDDHO-FASCHISMUS
Das Wichtigste daran ist für mich nicht einmal diese ganze Nazithematik, sondern es ist diese merkwürdige Logik, die im ewigen Leben vor und nach dem Tod drinsteckt, mit der es möglich wird, Opfer und Täter auzutauschen und die Opfer zu verhöhnen.
freundliche Grüße