@uranium
Du wirst doch meine Oma nicht mit einer Bakterie vergleichen, oder ?
Mit "Anpassung" ist gemeint, dass ein Individuum, auch wenns nur eine Bakterie ist, gewisse Vorteile von
genetischen "Mutationen" hat und deshalb Umweltbedingungen leichter übersteht, als eines ohne diese Mutation.
Folglich wird das Individuum, das diese veränderte Situation übersteht, sich fortpflanzen können. Das andere nicht.
An Bakterien kann man das besonders leicht feststellen, weil sie sich so rasant vermehren.
Hier mal ein Bsp:
Nach den Berechnungen von Klaus Wittlich (Mathematik/Physik) (persönliche Mitteilung am 26. 4. 2000) beläuft sich die Anzahl der in 24 Stunden auftretenden Mutationen für E. coli (mit 3 Teilungen pro Stunde und bei einer durchschnittlichen Mutationsrate von 10-8 pro Gen und Generation und 10-11 pro Nucleotid und Generation) auf 9,44 x 1013 Mutationen pro Gen und 9,44 x 1010 pro Basenpaar.
Mit anderen Worten mutiert an nur einem einzigen Tag jedes einzelne Gen von E. coli rund 100 Billionen Mal, - und jedes einzelne Nukleotid wird rund 100 Milliarden Mal substituiert. [Nachtrag: Nach Knippers 1997, p. 231, ereignet sich "ein Nucleotid-Austausch pro 109-1010 Basenpaare/Generation", die Mutationsrate ist demnach 10 bis 100mal höher als für die obige Kalkulation angenommen und es ist entsprechend hoch zu rechnen].
QUELLE
Die exponentielle Vermehrung wird doch auch schon lange technisch und medizinisch genützt, um spezielle Bakterienstämme mit speziellen Eigenschaften zu erhalten. Ob Evolution jetzt künstlich herbeigeführt wird, oder
nicht, spielt eigentlich keine Rolle für das Endergebnis.
NACHTRAG: Habs erst jetzt gelesen das Bakterien sogar AKTIV ihre Gene verändern können :
Weiter schreibt Hoimar von Ditfurth (pp. 236/237):
"Die "Sicherung" vor der zerstörenden Wirkung eines Antibiotikums gelingt einer Bakterienzelle also nur durch die Umstellung komplizierter Stoffwechselfunktionen. Einige von ihnen bringen es sogar fertig — durch Zufallsmutationen! - , Enzyme zu produzieren, welche die Antibiotika auflösen, von denen sie bedroht werden. Hier entstehen also gezielt wirkende und höchst kompliziert funktionierende chemische Abwehrwaffen durch die „Mutations-Lotterie""
Quelle